Ein „Zionist“ ist jemand, der jüdischen Interessen oder denen Israels Priorität einräume. Dazu müsse er selbst kein Jude sein, oft sei er auch nur ein „nützlicher Idiot“ oder ein „Verräter seiner Rasse“.
Die Juden waren im 1871 gegründeten Deutschen Reich freie und gleiche Bürger geworden. Die Einschränkungen, die sie, von Land zu Land unterschiedlich, teils zu Schutzbefohlenen eines Herrschers machten und ihnen wirtschaftliche Beschränkungen auferlegten oder ihnen bestimmte Berufsverbote erteilten, waren mit der Reichsgründung für ganz Deutschland einheitlich aufgehoben worden. Auch der Dienst bei Militär, in Schulen oder der Justiz stand ihnen jetzt offen. Wilhelm II. pflegte engen und freundschaftlichen Kontakt zu vielen prominenten Juden.
Zu den später von Chaim Weizmann teils anerkennend, teils verächtlich „Kaiserjuden“ genannten Politikern, Industriellen, Bankiers und Intellektuellen gehörten Albert Ballin, James Simon, Emil und Walther Rathenau, Eduard Arnhold sowie Carl Fürstenberg. Desweiteren ernannte Kaiser Wilhelm II. zahlreiche jüdische Wissenschaftler zu Professoren.
Für die Juden in Deutschland war die Zeit der Weimarer Republik ein Aufgang. Trotz ihrer Schwäche und mangelnder Stabilität, verwirklichte die Republik zum ersten Mal in der Praxis das Prinzip der Gleichberechtigung der Juden: Von nun an wurden sie zu Funktionen im öffentlichen Dienst, an Universitäten und Ähnlichem, berufen.
In dieser Zeit erreichte auch die Kreativität der Juden in Deutschland, wie auch in Österreich, in zahlreichen Bereichen der Kultur, Philosophie und Kunst neue Höhepunkte und diese Periode zeichnete sich durch eine jüdische kulturelle Renaissance aus. Die Ernennung des Juden Walter Rathenau.
Am Vorabend des Aufstiegs der nationalsozialistischen Partei an die Macht, lebten in Deutschland etwa 500.000 Juden. Trotz aller Schwierigkeiten und Krisen betrachteten sich die meisten als loyale Weimarer Patrioten, als mit der deutschen Lebensweise durch ihre Sprache und Kultur verbunden. In breiten Kreisen der jüdischen Öffentlichkeit hielt sich der Glaube, dass, aufgrund ihrer Funktion im Handel und in der Industrie und dank ihres Beitrags zur deutschen Wirtschaft, die Nationalsozialisten vor ihrer totalen Verdrängung zurückschrecken würden.
Nach Aufgabe, Rückzug und Wirren und Chaos im Jahr 1918/19 etablierte sich das, was die „Nazis“ als Weimarer „Systemzeit“, „Zwischenreich“ oder schlicht „Judenrepublik“ nannten.
Doch lest selbst:
„Was geschah unmittelbar beim Übergang des alten zum neuen Regime? In dem Sechs-Männer-Kabinett, das an Stelle des Staatsministeriums trat, übten die Juden Haase und Landsberg den Haupteinfluß. Haase leitete die auswärtigen Angelegenheiten; ihm war der Jude Kautsky beigegeben, ein Tscheche, der 1918 noch nicht einmal das deutsche Bürgerrecht besaß. Ferner die Juden Sohn und Herzfeld. Der Jude Schiffer wurde Finanzminister, der Jude Bernstein sein Assistent. Staatssekretär des Innern wurde der Jude (Hugo) Preuß, ihm stand der Jude Freund zur Seite.
Der Jude Fritz Max Cohen, Berichterstatter der Frankfurter Zeitung in Kopenhagen, wurde Chef des Nachrichtendienstes. Diese Lage der Dinge erfuhr in Preußen eine zweite Auflage. Die Juden Hirsch und Rosenfeld leiteten das Kabinett; Rosenfeld erhielt das Justizministerium, Hirsch das des Innern. Der Jude Simon wurde Unterstaatssekretär des Finanzministeriums. Das preußische Finanzministerium wurde völlig von Juden besetzt und geleitet. Direktor des Erziehungswesens wurde der russische Jude Futran unter Beistand des Juden Arndt.
Direktor des Kolonialamtes wurde der Jude Meyer-Gerhard. Der Jude Kestenberg wurde Direktor der Abteilung für Künste. Das Kriegsernährungsamt ging in die Hände des Juden Wurm, im Wirtschaftsministerium saßen die Juden Dr. Hirsch und Geheimtat Dr. Stadthagen. Den Arbeiter- und Soldatenrat leitete der Jude Cohen; die Juden Stern, Herz, Löwenberg, Fränkel, Israelowitz, Laubenheim, Seligsohn, Katzenstein, Lauffenberg, Heimann, Schlesinger, Merz und Weyl hatten verschiedene Posten darin inne.
Der Jude Ernst wurde Polizeipräsident von Berlin; im selben Amt in Frankfurt a. M. saß der Jude Sinzheimer, in Essen der Jude Lewy. Der Jude Eisner machte sich zum Präsidenten von Bayern, sein Finanzminister wurde der Jude Jaffe. Bayerns Handel, Verkehr und Industrie wurden dem Halbjuden Brentano unterstellt. Die Juden Richtiger: Reichsregierung. Thalheimer und Heimann waren im Ministerium für Württemberg tätig, der Jude Fulda in Hessen.
Zwei Abgesandte zur Friedenskonferenz waren Juden, ein dritter war das bekannte Werkzeug jüdischer Interessen. Außerdem wimmelte es in der deutschen Abordnung von jüdischen Sachverständigen und Beiräten: Max Warburg, Dr. von Strauß, Merton, Oskar Oppenheimer, Dr. Jaffe, Deutsch, Brentano, Bernstein, Rathenau, Wassermann und Mendelssohn-Bartholdy.
Den Anteil der Juden anderer Länder an der Friedenskonferenz konnte nach deutschen Aussagen jeder ehrliche Beobachter feststellen, der die Berichte unparteiischer, nichtjüdischer Berichterstatter jenes Ereignisses las. Nur diesen scheint diese Tatsache aufgefallen zu sein; alle jüdischen Zeitungsschreiber haben es anscheinend für klüger gehalten, davon zu schweigen.‘[1]
Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus räumte die auffallende Überrepräsentierung von Juden in der deutschen Nachkriegspolitik ein. Das ‚Auftreten einer großen Anzahl von Juden in den höchsten und einflußreichsten Ämtern der neuen Regierung‘ übersteige ‚doch ganz erheblich das Verhältnis, in dem die jüdische Bevölkerung zu der übrigen Bevölkerung unseres Vaterlandes‘[2] stehe. …
1933 waren die größten Unternehmen und Körperschaften Deutschlands in jüdischem Besitz bzw. gingen auf jüdische Gründung zurück, oder ihre Aufsichtsräte waren von Juden dominiert. Darunter zählen die Berliner Handelsgesellschaft, der Schutzverband deutscher Schriftsteller, die einflußreichen, mitunter auflagenstärksten Zeitungen wie die FRANKFURTER ZEITUNG, die BERLINER MORGENPOST, die B.Z. am Mittag, die Berliner ILLUSTRIERTE ZEITUNG, die Montagspost, das BERLINER TAGEBLATT, das 8-UHR-ABENDBLATT, die VOSSISCHE ZEITUNG und nicht zuletzt der sozialdemokratische VORWÄRTZ.
Hierzu zählen auch die großen Verlagshäuser Ullstein, Rudolf Mosse, S. Fischer sowie die meisten Banken, darunter die Reichsbank selbst, die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Dresdner Bank sowie die ‚Mammutkaufhäuser‘ Karstadt und Tietz. Selbiges galt auch in den österreichischen Provinzhauptstädten, Brünn, Prag und Triest. Auch dort waren es mehrheitlich jüdische Redakteure und Herausgeber oder Mitglieder der goldenen Internationalen, die die öffentliche Meinung machten. Am Ende des neunzehnten Jahrhunderts waren alle Banken Österreichs, immerhin siebzehn an der Zahl, in jüdischen Händen.“[3][4]
[1] Dr. Walter Liek, „Der Anteil des Judentums an dem Zusammenbruch Deutschlands“, 1919, S. 1, 2
[2] Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus, „Krieg, Revolution und Judentum“, 17.02.1919, S. 27
[3] J. Seidl, „Der Jude des Neunzehnten Jahrhunderts“, 1899, S. 9
[4] Claus Nordbruch, „Die Weltrepublik – Deutschland und die Neue Weltordnung“, 2010, S. 63-66