Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat mit einem Hinweis auf eine angebliche „Mega-Studie“ zur Wirksamkeit von Masken in den sozialen Netzwerken für Kritik und Häme gesorgt. Zahlreicher Nutzer wiesen den Gesundheitsminister daraufhin, daß nicht wie behauptet 1.700 unterschiedliche Studien seine Interpretation stützen würden, sondern davon lediglich 13 überhaupt ausgewertet wurden.
Für alle, die noch immer im Unklaren sind, ob Masken gegen COVID schützen: hier eine neue amerikanische Mega-Studie, die über 1.700 Studien auswertet. Der Nutzen der Masken ist sehr groß, unumstritten und gilt für viele Bereiche. https://t.co/98jiJbLAs7
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 31, 2022
Zudem sei die vom SPD-Politiker angeführte Übersichtsstudie noch nicht, wie sonst bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen üblich, von anderen Forschern geprüft worden. Dies kritisierte auch der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, in einer Reaktion.
Lieber @Karl_Lauterbach, vielleicht eine interessante Studie, doch eine noch nicht durch peer-review evaluierte Studie hoch zu loben, entspricht nicht dem üblichen wissenschaftlichen Vorgehen. Wissenschaftliches Arbeiten sieht anders aus. Dein Vorgehen könnte nach hinten losgehen https://t.co/NzEajAgM8r
— Andrew Ullmann 😷🇺🇦🌞 (@UllmannMdB) August 1, 2022
Kritik entzündete sich auch an der Tatsache, daß die 13 herangezogenen Studien lediglich auf 243 Personen beruhen und alle aus dem Jahr 2020 oder früher stammen würden. Der Stanford-Professor Jay Bhattacharya kommentierte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, Lauterbachs Verhalten sei ein „Autoritätsmißbrauch“ im „Namen der Wissenschaft“.
Jay, it’s absolutely horrible in this country. They will probably use this study among others to mask school children again for the winter. It’s not a laughing matter anymore, it’s crazy lunatics actively hurting millions.
— Christoph Terasa (@Kohlrabi82) August 1, 2022