Kaiser Wilhelm II. erhielt von der holländischen Königin das Angebot, in ihrem Land Asyl zu finden und ging in die Niederlande ins Exil. Er erklärte am 28. November offiziell unter Druck seinen Thronverzicht. In diesem drückt er auch seinen Wunsch aus, daß alle Personen, die nun von dem Eid auf ihn entbunden sind, dazu beitragen, den Revolutionären nicht das Reich zu überlassen. Der Wortlaut des Schriftstückes lautet in voller Länge:
„Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preußens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone.
Zugleich entbinde ich alle Beamten des Deutschen Reichs und Preußens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preußischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueeides, den sie Mir als ihren Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, daß sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reiches den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben Amerungen, den 28. November 1918. Wilhelm“
Am 1. Dezember 1918 verzichtete schließlich auch der Kronprinz Wilhelm auf das ihm zustehende Amt:
„Ich verzichte hiermit ausdrücklich und endgültig auf alle Rechte an der Krone Preußens und an der Kaiserkrone, die mir, sei es aufgrund der Thronentsagung seiner Majestät des Kaisers und Königs, sei es aus einem anderen Rechtsgrunde zustehen mögen. Urkundlich unter unsere höchsteigenhändigen Unterschrift. Gegeben in Wieringen am 1. Dezember 1918. gez. Wilhelm.“
Im holländischen Exil schrieb er seine Erinnerungen „Wilhelm II. – Ereignisse und Gestalten 1878–1918“ und verbrachte seine freie Zeit u. a. in seinem Forst auf der Jagd und mit Holzhacken. In seinen Lebenserinnerungen behauptete er, daß bereits im Jahr 1897 ein Krieg gegen Deutschland und eine Aufteilung desselben zwischen den anderen Großmächten eine beschlossene Sache gewesen sei. Er berief sich dabei auf das anonym erschienene Buch „Das Problem Japans“ (1920).[1] Während eines Vortrages von Leo Frobenius soll der entthronte Kaiser eine Art Erweckungserlebnis gehabt haben, derart, daß eine Verständigung mit den Engländern und Franzosen deshalb nicht möglich war, weil es sich bei ihnen um nichtarische Weiße bzw. „weiße Neger“ handelt.[2] In dem Aufkommen der nationalsozialistischen Bewegung hoffte er, durch Adolf Hitler wieder auf den Thron zu gelangen, wurde aber enttäuscht. Die englische Regierung bot ihm nach Beginn des Westfeldzuges ihren „Schutz“ an, während sie ihn nach dem Ersten Weltkrieg noch als „Kriegsverbrecher“ diffamiert hatte und ihm einen Schauprozeß machen wollte. Lloyd George zog 1918 mit der Losung „Hängt den Kaiser auf“ in den Wahlkampf. Diesen Versuch, ihn politisch zu mißbrauchen, wies er entschieden zurück. Während der Kriegshandlungen der Wehrmacht in den Niederlanden stand sein Grundstück unter besonderem Schutz. Daraufhin schrieb er Hitler dennoch nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug einen Brief, in dem er diesen für das lobte, was er selbst damals nicht geschafft hatte.
Der letzte Kaiser des Deutschen Reiches starb am 4. Juni 1941 und wurde auf Anordnung Hitlers mit militärischen Ehren beigesetzt; den Medien war jedoch untersagt worden, über die Bestattung ausführlich zu berichten. Nur engsten Familienmitgliedern und einigen Offizieren wurde die Reise in die Niederlande zur Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten gestattet, darunter befand sich beispielsweise August von Mackensen. Der Leichnam wurde nicht, wie der der Kaiserin, nach Deutschland überführt, sondern in einem Tempel im Park des „Huis Doorn“ aufgebahrt. Der bislang letzte deutsche Kaiser hatte verfügt, daß eine Überführung ins Deutsche Reich erst nach der Wiedererrichtung der Monarchie in diesem vorgenommen werden darf.
Quellen
- Vorenthaltenes Geschichtswissen 30. Mai 2012 Archiv des verbotenen Wissens; Das Problem Japans: Politische Betrachtungen über Japan und seine Beziehungen zu Rußland, England, China, Deutschland, Amerika, die britischen Kolonien und Holland sowie über die Weltpolitik des Fernen Ostens und der Länder um den Stillen Ozean (1920) (PDF-Datei)
- http://www.vlib.us/wwi/resources/archives/texts/t050404/will.html
Auf der Abdankungsurkunde des letzten deutschen Kaisers fehlen wichtige Details. Deshalb ist die Abdankungsurkunde ungültig. Welchen Status hat nun das deutsche Volk? Der letzte, bislang gültige Status scheint der Besatzungsstatus zu sein. Ob der Besatzer seinen Vasallen so einfach entlässt nach 77 Jahren? Ohne Deutschland gäbe es die NATO und die UN nicht. Beide Bündnisse sind definitiv keine Friedensbündnisse. Wir Deutsche werden also immer noch unwissend gezwungen, an Kriegen teilzunehmen.