In den Kreisen deutscher Patrioten hält sich hartnäckig das Gerücht, Wladimir Putin sei „unser Freund im Kreml“. Die Tatsache, daß Putin als KGB-Offizier einige Jahre in der DDR verbrachte und fließend Deutsch spricht, hat sie dazu verführt. Nichts in seiner Amtsführung läßt aber darauf schließen, daß dem so sei. Ganz im Gegenteil: Mit Putins freundlicher Genehmigung konnten sich die USA in den zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken militärisch und wirtschaftlich wohnlich einrichten, Putin unterstützte Bush im „Kampf gegen den Terror“, Putin verfolgt rußische Patrioten im eigenen Land, und Putin ließ die von seinen Vorgängern fallen gelaßenen riesigen Militärparaden zum 9. Mai, dem Jahrestag des Sieges über „Nazi-Deutschland“, wieder aufleben.
Diese Tatsachen sind ebenso bekannt wie ungewöhnlich und erläuterungsbedürftig. Wie so vieles andere sind sie nur zu verstehen, wenn man einen Blick hinter die Kulißen tut. Wie sagte doch der alte Fuchs Benjamin Disraeli in seinem „Coningsby“:
„Die Welt wird von ganz anderen Leuten regiert als diejenigen meinen, die nicht hinter die Kulißen sehen.“
Der britische Premierminister Disraeli meinte mit diesen heimlichen Strippenziehern seine hebräischen Stammesgenoßen. Und tatsächlich begegnet man dieser Spezies nicht nur im engsten Umfeld Putins, sondern sogar in seinem Blut: Die Mutter des Präsidenten ist eine geborene Shelom, und Klein Wladimir wurde in einer jüdischen Siedlung geboren, wo er auch aufwuchs. Eduard Hodos, ehemaliger Kopf der reformjüdischen Gemeinde in Charkow, schreibt:
„Ich hörte zum ersten Mal von dem gegenwärtigen rußischen Präsidenten 1997 während eines offiziellen Besuches in Israel. Auf Einladung des Israelischen Außenministeriums wurde ich an der Seite des damaligen Vizegouverneurs des Regierungsbezirks Charkow, Leonid Stasevsky, dem Programm für ‚Wirtschaftliche Zusammenarbeit’ unserer beiden Länder zugeteilt. … Unter den arrangierten Meetings war auch ein Treffen mit dem Präsidenten der New Entrepreneurs’ Aßociation of Israel, Yitzhak Radoshkovich, einem Emigranten aus Leningrad, der damals schon über großen Einfluß in der Weltbank verfügte. … Im Zuge unserer Unterhaltung erwähnte dieser beiläufig, daß sein Cousin zweiten Grades (mit dem man ein Urgroßelternpaar teilt), Wladimir Putin, beste Außichten habe, in der politischen Elite Rußlands Karriere zu machen.“
(E. Hodos, „Evreiskii Sindrom-3“, Charkow/Ukraine: Svitovyd 2003; zit. nach Wolfgang Eggers: „Erst Manhattan, dann Berlin“, München 2008)
Der dem Judentum entstammende Putin hat aber auch die weltweit gefährlichste jüdische Netzwerk-Organisation, die Chabad-Lubawitsch-Bewegung, entscheidend gefördert. Er betrieb aktiv den Aufstieg des Chabad-Lubawitsch-Rabbis Berl Lazar zum Oberrabbiner Rußlands. Heute „kontrolliert Chabad das Chefrabbinat von Rußland“. (Jerusalem Post, 19. Okt. 2001) Und dies unter dem würdevollen Applaus des Präsidenten: Dieser begab sich am 18. Sept. 2000 eigens zu einem Zeremoniell, bei dem ein Lubawitscher Zentrum seine Pforten öffnete. Als Laudator lobte Putin den Chabad-dominierten „Bund jüdischer Gemeinden“ als eine „höchst konstruktive und einflußreiche Organisation“. (https://www.jewish.co.uk/news 180900.php3, 11. Okt. 2001) Das religiöse Zeremoniell dieses Tages war übrigens Mordechai Eliyahu überantwortet, Israels ehemaligem Oberrabbiner, der in Kreisen der Armageddon-Fanatiker kein Unbekannter ist: In den 70er Jahren hatte Eliyahu einem von US-Israelis angeführten Terrorkommando angehört, das Planungen entwarf, wie der auf dem Tempelberg gelegene Felsendom am wirksamsten in die Luft zu sprengen sei. (Uri Huppert, „Back To The Ghetto. Zionism in Retreat“, Buffalo/New York 1988, S. 107)
Mit solchen netten Leuten hat man es also zu tun, wenn man in Putins Umgebung etwas auf den Busch klopft. Kein Wunder also, daß der „rußische“ Präsident nun, kaum daß er wieder im Amt ist, nach Israel fliegt und dort anläßlich der Einweihung einer Kriegs-Gedenkstätte im Ort Netanya folgende Stellungnahme von sich gibt:
„Wir müßen alles von uns Abhängende tun, damit die verbrecherischen Nazi-Doktrinen, in welchem Gewand sie auch immer daherkommen, zur Vergangenheit gehören und damit die Schlüße des Nürnberger Tribunals auch heute noch unverrückbar sind. … Wir müßen die Wahrheit über den Krieg bewahren und verteidigen und jeglichen Versuchen, die Handlanger des Nazismus zu rechtfertigen, entgegenwirken. … Wir dürfen es nie zulaßen, daß die Henker und ihre Opfer in eine Reihe gestellt werden. Wir erlauben es nicht, die Wahrheit zu entstellen und sie durch Fälschungen und Erfindungen aller Art zu ersetzen. Ein solches ‚Wenden’ der Geschichte wäre verbrecherisch in Bezug auf das Gedenken an Millionen, die ihr Leben für den Sieg gegeben haben. Verbrecherisch gegenüber den kommenden Generationen, die die wahren Helden des Zweiten Weltkriegs kennen und zwischen der Wahrheit und zynischen und frechen Lügen unterscheiden müßen.“
(Netanya, 25.Juni 2012, RIA Novosti)
Wir hoffen, daß diese Worte und die geschilderten Hintergründe auch dem letzten Putin-Gläubigen in Deutschland und anderswo die Augen öffnen werden. Ohne diese Enttäuschung – welches Wort das „Aufhören einer Täuschung“ bedeutet – wäre es ja zum Beispiel nicht zu verstehen, warum die rußische Regierung nicht daßelbe tut wie die iranische, die unzweideutig gewiße Gründungsgeschichten des zionistischen Staates als Mythos bezeichnet hat und damit eine Wirkung entfaltete, die jene der angeblichen iranischen Atombombe bei weitem übertrifft. Dies immer vor dem Hintergrund, daß der Zionismus nicht nur den Staat Israel kontrolliert, sondern vor allem die USA und deren Anhängsel, die EU – noch.
Es wäre also fatal und geradezu idiotisch, auf eine Befreiung Deutschlands durch Putin zu hoffen – oder auch nur auf eine klammheimliche Unterstützung. Putin gehört zum System, und unsere echten Freunde finden wir in jenen nationalgesinnten Kreisen Rußlands, der Ukraine und Weißrußlands, die gegen Putin opponieren. Es gehört zur Doktrin der EUROPÄISCHEN AKTION, daß wir uns nur selbst befreien können, und daß wir von irgendwelchen europäischen oder rußischen Regierungen nichts zu erwarten haben. Denken wir immer daran:
Wir haben nichts zu hoffen und nichts zu fürchten – wir haben zu handeln.