Alte Menschen sterben in Italien – auch mit positivem SARS-CoV-2 Test. Weshalb sie aber im Krankenhaus waren, zeigt diese Statistik der italienischen Gesundheitsbehörde ISS vom 30.3.2020.
Zur Therapie:
Während des Krankenhausaufenthaltes wurde häufig eine antibiotische Therapie eingesetzt (86% der Fälle), weniger antivirale (54%), seltener eine Steroidtherapie (34%). Der häufige Einsatz von Antibiotika-Therapie kann durch das Vorhandensein von Überinfektionen erklärt werden oder ist mit der Einleitung einer empirischen Therapie bei Patienten mit Lungenentzündung vereinbar, bis eine Laborbestätigung von COVID-19 vorliegt. In 176 Fällen (19,3%) wurden alle 3 Therapien angewendet. Tocilizumab wurde 1,7% der verstorbenen Patienten während des Krankenhausaufenthalts verabreicht.
Aus Italien erhielten wir folgenden Hinweis:
Ein Artikel aus der Mailänder Presse von 2018:
In der Millionenmetropole Mailand kam es Anfang 2018 zu einer Überlastung des Gesundheitssystems, als 48 Menschen an Influenza-Viren erkrankten. Operationen mussten verschoben werden, Ärzte Doppelschichten machen und Krankenschwestern wurden aus dem Urlaub zurückbeordert. Italien hat mit das schlechteste Gesundheitssystem Europas. Schon kleine Grippewellen führen zu Bildern von überfüllten Krankenhäusern, überarbeiteten Krankenschwestern & um Unterstützung rufenden Ärzten. Das was wir jetzt haben, war schon die Jahre davor Standard, es hat nur niemanden interessiert.
Herzlichen Dank für Ihre Fragen. Wir wissen schon länger, dass in Italien zur Zeit der Grippesaison die Zustände in den Krankenhäusern problematisch werden. Inzwischen gibt es ausreichend Berichte und Daten, die zeigen, dass die positiven Corona-Tests meistens nur Nebenbefunde sind und andere Krankheiten die Killer sind. Luftverschmutzung, miserable Krankenhaushygiene, unverantwortlicher Antibiotikagebrauch und weitere Probleme sind dort seit mehreren Jahren bekannt. Jetzt wird den Coronaviren dafür die Schuld in die Schuhe geschoben. Ähnliches gilt für Spanien.
Was man den amtlichen Statistik ablesen kann ist, dass in Italien nicht mehr Leute in dieser Grippesaison sterben als sonst.
Um weitere Fragen zu beantworten müsste z.B. Folgendes recherchiert werden:
A.: Fragen zur Baseline (alljährlicher Durchschnitt) und zu möglichen Sekundärinteressen der Berichterstatter
- Wieviel Krankenhausbetten pro Einwohner gibt es in den zu vergleichenden Regionen?
- Wie war die Belegung der Betten im Vorjahr?
- Wie hat sich in Italien die Inzidenz der akuten Atemwegserkrankungen in diesem Winter im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt?
- Gibt es eine ambulante Mangelsituation, sodass die Menschen vermehrt gezwungen sind direkt die Krankenhäuser in Anspruch zu nehmen?
- Spielen die in Aussicht gestellten europäischen Finanzhilfen für Italiens Kliniken eine Rolle bei der medialen Darstellung der Lage durch einzelne Krankenhäuser?
- Wie hoch ist die Rate der nosokomialen Atemwegsinfektionen in den im Focus stehenden Kliniken im Vergleich mit anderen? (Eine vielfach höhere Rate von Antibiotikaresistenzen ist bekannt.)
- Stimmt es, dass die Krankenhausversorgung in Regionen Italiens schon länger zu Problemen geführt hat? (Personal, Beatmungsplätze, etc?)
B.: Fragen zu möglichen Verzerrung der Sachverhalte durch fehlerhafte oder selektive Erfassung der Fälle
Es gibt zum Beispiel Hinweise dafür, dass der COVID19-Test in Italien selektiv dort angewandt wird, wo besonders Schwerkranke gehäuft anzutreffen sind.
Hierzu eine Erläuterung:
- Wenn ich 1000 COVID19 Tests in Schulen oder in Betrieben bei Personen anwenden würde, die sagen, sie hätten gerade eine Erkältung, so fände ich zum Beispiel bei 5 Leuten Coronaviren. Wenn die „neuen“ Coronaviren wirklich in dieser Saison so wichtig, sind, müsste ich sie ja auch finden.
- Wenn ich als Arzt in meiner Praxis 1000 Leute untersuchen würde, die akute Atemwegsprobleme (ARE) haben, fände ich wahrscheinlich deutlich mehr Fälle (z.B. 15 „Positive“), denn in die Praxis kommen ja nur Leute, die Hilfe suchen, weil sie allein nicht mit der Krankheit klarkommen.
- Wenn ich in der Notaufnahme einer Klinik bei allen Patienten mit akuten Atemwegsproblemen 1000 Tests mache, muss ich damit rechnen, dass bei bis zu 15% der Test positiv ausfällt, das wären 150 Fälle.
Bei einer begrenzten Zahl zur Verfügung stehenden Tests finde ich um so mehr Fälle, je grösser der Anteil der Untersuchten ist, die klinisch starke Symptome einer ARE zeigen.
Wenn ich weiß, dass die Mortalität von schweren, intensivmedizinisch behandelten Pneumonie-Patienten in den meisten Ländern bei 20-30% liegt, erscheinen die alarmistischen Meldungen aus Italien in einem anderen Licht.
Im Berliner Tagesspiegel wurde berichtet:
“ Italien testet auch post-mortem auf Coronavirus
In Italien, soviel steht jedenfalls fest, sind europaweit bisher weitaus am meisten Personen auf das Coronavirus getestet worden – und seit dem Auftreten der ersten Covid-19-Erkrankung am 20. Februar werden auch post-mortem-Tests durchgeführt. Eine Analyse der ersten 104 Todesfälle hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der untersuchten Verstorbenen an mindestens zwei mehr oder weniger lebensbedrohlichen Vorerkrankungen gelitten haben.“
Ausserdem ist aus Studien an Kindern bekannt, dass Coronaviren besonders oft mit anderen ARE-Viren gemeinsam nachweisbar waren. Es ist dann schwer zu beurteilen, welcher Erreger der gefährlichere war.
Obenstehend nochmals die Länderdaten zu den wöchentlich dort beobachteten Todesfällen mit den saisonalen Gipfeln der letzten vier Jahre. Italien in der 12. Reihe. Quelle: https://www.euromomo.eu/
Unten: In Italien wohnen und sterben sehr viele alte Menschen. Deshalb ist eine Pneumonie als häufige Todesursache bei 70+ zu erwarten. Von diesen Pneumonien treten viele erst im Krankenhaus auf, wo die älteren PatientInnen vor ihrem Tode meist wegen anderer Krankheiten eingeliefert worden sind. Bei einer Coronaviren-Quorum von ca 10% aller Pneumonie-Erreger , müssten bei ca. 1300 Todkranken auch Coronaviren nachzuweisen sein. Sie sind aber nicht automatisch die Todesursache, wie es in Italien von einigen gezählt wurde. (s.u.)
Hier eine wichtige italienische Quelle, die ich am 13.3.2020 gefunden habe.
Coronavirus: ISS, in Italy there are only two deaths ascertained so far due to Covid-19
Rome, 13 Mar 19:12 – (Agenzia Nova) – There may be only two people who died from coronavirus in Italy, who did not present other pathologies. This is what emerges from the medical records examined so far by the Higher Institute of Health, according to what was reported by the President of the Institute, Silvio Brusaferro, during the press conference held today at the Civil Protection in Rome. „Positive deceased patients have an average of over 80 years – 80.3 to be exact – and are essentially predominantly male,“ said Brusaferro. „Women are 25.8 percent. The average age of the deceased is significantly higher than the other positive ones. The age groups over 70, with a peak between 80 and 89 years. The majority of these people are carriers of chronic diseases. Only two people were not presently carriers of diseases „, but even in these two cases, the examination of the files is not concluded and therefore, causes of death different from Covid-19 could emerge. The president of the ISS has specified that „little more than a hundred medical records“ have so far come from hospitals throughout Italy.
These are the first minimum detailed data provided so far by the Civil Protection on the causes of death of coronavirus patients. At present, in fact, the authorities are unable to distinguish those who died from the virus, from those who, on the other hand, are communicated daily to the public, but who were mostly carriers of other serious diseases and who therefore would not have died from Covid-19. In response to a question from „Agenzia Nova“, in fact, Brusaferro was unable to indicate the exact number of coronavirus deaths. However, the professor clarified that, according to the data analyzed, the vast majority of the victims „had serious pathologies and in some cases the onset of an infection of the respiratory tract can lead more easily to death. To clarify this point , and provide real data, „as we acquire the folders we will go further. In any case, the populations most at risk are fragile, carriers of multiple pathologies „. (Rin) © Agenzia Nova – Reserved reproduction
“Coronavirus: ISS, in Italien wurden bisher nur zwei Todesfälle aufgrund von Covid-19 festgestellt Rom, 13. März 19:12 – (Agenzia Nova) –
In Italien sind möglicherweise nur zwei Menschen an Coronavirus gestorben, die keine anderen Pathologien aufwiesen. Dies geht aus den medizinischen Unterlagen hervor, die bisher vom Höheren Institut für Gesundheit geprüft wurden, wie der Präsident des Instituts, Silvio Brusaferro, während der heutigen Pressekonferenz im Zivilschutz in Rom berichtete. „Positive verstorbene Patienten haben einen Durchschnitt von über 80 Jahren – 80,3 um genau zu sein – und sind im Wesentlichen überwiegend männlich“, sagte Brusaferro. „Frauen sind 25,8 Prozent. Das Durchschnittsalter des Verstorbenen ist signifikant höher als das der anderen positiven. Die Altersgruppen über 70, mit einem Höchststand zwischen 80 und 89 Jahren. Die Mehrheit von Diese Personen sind Träger chronischer Krankheiten. Derzeit waren nur zwei Personen keine Träger von Krankheiten. „Aber selbst in diesen beiden Fällen ist die Prüfung der Akten nicht abgeschlossen, und daher könnten andere Todesursachen als Covid-19 auftreten.
Der Präsident der ISS hat angegeben, dass „kaum mehr als hundert Krankenakten“ bisher aus Krankenhäusern in ganz Italien stammen. Dies sind die ersten detaillierten Mindestdaten, die der Zivilschutz bisher zu den Todesursachen von Coronavirus-Patienten zur Verfügung gestellt hat. Tatsächlich sind die Behörden derzeit nicht in der Lage, diejenigen, die an dem Virus gestorben sind, von denen zu unterscheiden, die andererseits täglich der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, aber meistens Träger anderer schwerer Krankheiten waren und wer wäre daher nicht an Covid-19 gestorben. Auf eine Frage von „Agenzia Nova“ konnte Brusaferro die genaue Anzahl der Todesfälle durch Coronaviren nicht angeben. Der Professor stellte jedoch klar, dass nach den analysierten Daten die überwiegende Mehrheit der Opfer „schwerwiegende Pathologien hatte und in einigen Fällen der Beginn einer Infektion der Atemwege leichter zum Tod führen kann. Um diesen Punkt zu klären.“ und echte Daten bereitstellen „, wenn wir die Ordner erwerben, werden wir weiter gehen. In jedem Fall sind die am stärksten gefährdeten Populationen zerbrechlich und Träger mehrerer Pathologien. „(Rin) © Agenzia Nova – Reservierte Reproduktion”
Wer misst hier die Auswirkungen auf die Sterberaten?
Jetzt sitzen hunderttausende altersgebrechlicher Menschen verlassen und aus Sicherheitsgründen weggesperrt herum. Ohne Freude, ohne Perspektive. Was ist das für ein Leben? Und wofür das Ganze?
Eine Altenpflegerin beschreibt auf Facebook (25.03.2020) die für alle völlig absurde Lage:
„Frau X, halbseitengelähmt muss zur Toilette. Nach dem kurzen Versuch sie per Telepathie zu entkleiden, damit sie ihre Blase entleeren kann, ignoriere ich meine Abstandsgrenze und komme dem Menschen wieder mal sehr nah. Ich wasche/dusche täglich Menschen, helfe beim Zähneputzen, kämme die Haare, ziehe ihnen Kompressionstrümpfe an. …. Den empfohlenen Abstand von zwei Metern einzuhalten, unmöglich. Versucht mal einem an Demenz erkrankten Menschen zu erklären, dass er einem nicht zu nahe kommen darf. Die psychische Belastung für Bewohner und Pflegepersonal ist enorm hoch. Könnt ihr euch auch nur einen Moment vorstellen, was das auch bedeutet? Sie benötigen Trost, eine Schulter zu Anlehnen, eine Ablenkung. Ganz schlimm ist es für Menschen die an Demenz erkrankt sind, und jeden Tag aufs Neue nicht verstehen wo ihre Kinder sind. Sie haben Angst machen sich Sorgen, wollen auf die Suche gehen…..“
Rund 70 Prozent der pflegebedürftigen, alten Menschen in den Heimen und zu Hause sind deshalb auf Hilfe angewiesen, weil sie die Orientierung (in ihrem Leben und der Welt) verloren haben. Das wichtigste, was sie brauchen, sind vertraute Menschen, die sie „an die Hand nehmen“ und sicher durch den Alltag begleiten. Quelle: pflegeethik-initiative.de