Als Frankfurter Schule wird die neomarxistische Verhaltens- und Erziehungslehre bezeichnet, die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno im Institut für Sozialforschung in Frankfurt begründet wurde. Die Frankfurter Schule war einer der wichtigsten Träger der Umerziehung, des Kulturmarxismus und ideologischer Grundstock der 68er-Bewegung. Horkheimer selbst arbeitete direkt für den US-amerikanischen Geheimdienst an der Planung der Umerziehung.
Als von 1945 an die „Entnazifizierung“ über Deutschland rollte, als eine von den Siegern lizensierte Presse, getragen von deutschen Kollaborateuren, wütete, wurden auch die Universitäten von Nationalsozialisten, oder was man dafür hielt, „gereinigt“. Diejenigen, die vor 1933 ins Ausland gegangen waren, kamen als Diener der Umerziehung nach Deutschland zurück. Die Frankfurter Schule wurde zu einer der einflußreichsten philosophischen Strömungen nach 1945.
Als liberalkonservativer Gegenpol zur Frankfurter Schule gilt die Ritter-Schule. Ferner hat – in der akademischen Lehrer/Schüler-Tradition – das Bekenntnis zur Philosophie Martin Heideggers vielfach den Hintergrund einer gegen-marxistischen Ausrichtung der Forschungsarbeit von Doktoranden und Habilitanden. Auch die unter der Bezeichnung „Systemtheorie“ bekannt gewordene Gesellschaftsanalyse des Soziologen Niklas Luhmann figuriert in der universitären Wissenschaftspolitik gewöhnlich als Gegengewicht zum Marxismus. In jüngerer Zeit wird auch die Philosophie Peter Sloterdijks als Gegenentwurf zu Denkmodellen der Frankfurter Schule gelesen.