Auf einer Veranstaltung der NSDAP:
„Der Geist von 1918, der anstelle des Persönlichkeitswertes die Masse setzte, und statt verantwortlicher Leistung die Minderwertigkeit oder gar Unfähigkeit brachte, anstelle von Qualität die Reklame, machte auch nicht Halt vor der deutschen Frau, und er konnte nicht Halt machen, weil in dieser Zeit der Besinnungslosigkeit Führerinnen schalten und walten durften, die selber Kinder des Zersetzungsgeistes waren! Wir werden viel überflüssige Organisation und manche Eigenbrödelei durch einen lebendigen Organismus […] ersetzen und unsere Kraft auf groß herausgestellte Ziele konzentrieren; wir werden den Weg zueinander um so rascher gefunden haben, je schneller der einzelne begreift, dass bei dem großen Aufbauwerk, das der Führer dieses neuen Deutschland zu leisten hat, die Person oder die Wünsche eines einzelnen zweitrangig sind, dass aber immer im Vordergrund steht: unser Volk. Nationalsozialismus ist ein Glaube, eine so unendliche Hingabe an unser Volk, dass diese Hingabe nur bedingungslos sein kann.“ – Scholtz-Klink, 1933
Gertrud Klink wurde 1930 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer: 210.782). Seit 1930 war sie Leiterin einer nationalsozialistisch ausgerichteten Frauenorganisation in Baden.
„Man hat die Frau befreit, gewiss, in erster Linie von sich selbst, von dem guten Genius, der von ihren Ahnen her in ihrem Blut festgewurzelt war: man hat sie befreit von der inneren Gebundenheit an ihre Art und ihr dafür einen Wechselbalg in die Hände gelegt, der sich stolz Selbständigkeit nannte! Selbständigkeit, Gleichstellung auf allen Gebieten, los von der Bevormundung durch die Männer und wie diese Dinge alle hießen, das waren die Schlagworte, durch die in der deutschen Frau zuerst einmal ein Minderwertigkeitsgefühl geweckt werden sollte, das an sich schon gar keine Daseinsberechtigung hatte. Man nahm ihr gerade mit dem allzu vielen Gerede ihr ureigenstes Selbst, zu dem sie stehen sollte und warf sie hinein in eine Geistesströmung, die mit ihrem Selbst überhaupt nichts mehr zu tun hatte.“ – Scholtz-Klink, 1933
Am 1. Januar 1934 wurde sie Leiterin des weiblichen Arbeitsdienstes (Deutscher Frauenarbeitsdienst), am 24. Februar 1934 Reichsführerin der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes. In dieser Funktion stand sie auch dem Deutschen Roten Kreuz vor. Seit Mai / November 1934 führte sie den Titel „Reichsfrauenführerin“.
„Das Wort Frauenfragen ist tief in Misskredit gekommen bei unseren Männern durch eine falsche Frauenbewegung; es warten aber genug aufrechte Männer darauf, dass wir diese Frage richtig lösen; unser Herz und unser Blut muss und kann uns nur den Weg weisen, den wir gehen müssen. Wir müssen die seelischen Betreuerinnen und die heimlichen Königinnen unseres Volkes werden, dann werden wir wieder berufen sein vom Schicksal.“
Im November 1936 erhielt sie das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. Scholtz-Klink galt als Vorbild der deutschen Frau, die britische Presse bezeichnete sie 1939 als »The Perfect Nazi Woman« (Die perfekte Nazifrau). Sie wurde wegen ihres Vorbildes von elf eigenen Kindern mit dem goldenen Mutterkreuz ausgezeichnet.