Dem Physiker Niels Bohr wird in dem exzellenten biographischen Comicroman Suspended in Language von Jim Ottaviani und Leland Purvis eine großartige Aussage in den Mund gelegt. Bei einem Spaziergang mit dem jungen Werner Heisenberg im Jahr 1924 sagt er seinem Kollegen:
Eine große Wahrheit ist eine Aussage, die genauso wahr ist wie ihr Gegenteil… im Gegensatz zu einer Trivialität, deren Gegenteil falsch ist. Es ist unsere Aufgabe als Wissenschaftler, große Wahrheiten in Trivialitäten zu verwandeln.
Ich fühle mich von dieser Aussage verfolgt, wann immer ich über einen gewissen dornigen Aspekt der Judenfrage nachdenke. Sollten wir als weiße Nationalisten die jüdische Diaspora und Israel als verschiedene Köpfe derselben Bestie betrachten und unsere Schwierigkeiten mit ihnen als (um einen Begriff zu prägen) Demoskrieg betrachten, das heißt, als langfristigen evolutionären Krieg zwischen Völkern oder Rassen? Oder sollten wir sie vielmehr als separate Bestien betrachten und uns mehr mit der Diaspora befassen, nachdem sie eine direktere Bedrohung für weiße Interessen darstellt? Um einen weiteren Begriff zu prägen, wäre das Diaskrieg oder kurzfristiger evolutionärer Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Diasporas. Man beachte, daß dies Taktiken für Friedenszeiten sind und während eines heißen Krieges irrelevant würden. Diese beschreiben Arten, wie genetisch verschiedene Populationen interagieren müssen, wenn sie konkurrierende Interessen haben und im Laufe der Geschichte gegenseitige Feindseligkeit angesammelt haben. Demoskrieg erfordert nicht, daß die Populationen innerhalb freier Gesellschaften nahe beieinander sind, während Diaskrieg das erfordert. Im Fall weiße Nichtjuden gegen Juden beinhalten beide Methoden, daß Weiße Widerstand gegen den jüdischen Einfluß in weißen Heimatländern leisten und ihn letztendlich beseitigen, während sie sich nur in ihrer Behandlung Israels unterscheiden.
Hinsichtlich der Taktik kann man diese Dichotomie auf das Folgende reduzieren:
Demoskrieg: Bekämpfung der Juden mit denselben Waffen, mit denen sie Weiße bekämpfen. In diesem Fall bezieht „Waffen“ sich auf die zuverlässige jüdische Taktik, Schwarze, Braune und Aborigines als Waffen gegen die weiße Zivilisation zu benutzen. Es bezieht sich auch auf die neuere Kehrseite: die Taktik weißer Nichtjuden, die Palästinenser als Vorwand zu benutzen, um Israel zu verurteilen.
Diaskrieg: Die Fokussierung auf die Umkehrung des Einflusses von Diaspora-Juden (spezifischer von liberalen Diaspora-Juden oder LDJs, wie ich sie schon zuvor genannt habe), und die bewußte Begrenzung von Angriffen gegen Israel, womit man den Juden einen bequemen Ausweg gibt, sollten Weiße sie jemals davon überzeugen, einen Rückzug aus traditionellen weißen Heimatländern anzutreten.
Dies sind zwei gegensätzliche Taktiken – und sie klingen beide nach Wahrheit. Weiters arbeiten sie gegeneinander, wenn man sie gleichzeitig einsetzt, und können daher nicht zusammen angewandt werden. Tatsächlich schadet extremer Demoskrieg Israel und macht es dadurch weniger wahrscheinlich, daß Israel eine praktikable Option für Juden sein wird, die dorthin zurückkehren möchten. Andererseits ist extremer Diaskrieg die weniger vernichtende Taktik und ermöglicht es dadurch Juden, größeren Demoskrieg gegen Weiße zu führen. Diese Taktiken sind beide wirksam und schließen sich gegenseitig aus, was der Grund dafür ist, daß ich vermute, daß hinter jeder nicht bloß Wahrheit steckt, sondern eine Große Wahrheit wie von Bohr beschrieben. Jede ist das Gegenteil der anderen, und keine davon ist trivial. Daher sind weiße Nationalisten von einem Paar im Konflikt miteinander stehender Großer Wahrheiten geplagt, wenn sie sich mit der Judenfrage befassen.
Es ist daher sinnvoll, daß weiße Nationalisten, wenn sie sich in irgendeinem Makro-Sinn organisieren möchten, sich wahrscheinlich für eine dieser Taktiken entscheiden und dabei bleiben sollten. Dies würde natürlich eine Beurteilung der Fürs und Widers von Demoskrieg und Diaskrieg erfordern. Dieser Essay hofft, den Ball ins Rollen zu bringen, und verspricht in keiner Weise, das letzte Wort zu sein.
Demoskrieg
Die extremste Form von Demoskrieg ist demographischer Genozid – das heißt, die Verhältnisse für die Feinde so kulturell feindlich zu machen, daß sie sich im Laufe der Zeit entweder genetisch mit anderen Rassen assimilieren oder sich einfach nicht angemessen fortpflanzen. Zu den wirksamen Möglichkeiten hierzu gehört die Diskreditierung der Religion und der Traditionen des Feindes, die Förderung von dysgenischem Verhalten beim Feind (wie Abtreibung und Promiskuität) und die Durchsetzung von Multirassentum bei ihm. Das erstere zerstört sinnvolle Verbindungen die der Feind zu seiner Vergangenheit hat, die Bausteine rassischer und ethnischer Identität. Das zweite begrenzt die Fähigkeit des Feindes, zukünftige Generationen zu produzieren. Und da dritte bietet den Feinden leichten Zugang zu anderen Rassen als Möglichkeit, Rassenvermischung zu fördern und alle natürlichen Gefühle der Vorherrschaft in ihren eigenen Heimatländern zu unterdrücken.
Jeder, der mit Kevin MacDonalds Culture of Critique vertraut ist, wird das Obige als den Demoskrieg erkennen, den Diaspora-Juden nun schon seit weit über einem Jahrhundert gegen ihre weißen, nichtjüdischen Wirte geführt haben. Jedoch kann man argumentieren, daß weiße europäische Nichtjuden ebenfalls durch das gesamte neunzehnte Jahrhundert hindurch eine Art von Demoskrieg gegen die jüdische Diaspora geführt haben. Während dieser Zeit und an verschiedenen Orten übten Weiße Druck auf Juden aus, zum Christentum zu konvertieren und stereotypisch jüdische Verhaltensweisen und Berufe zu meiden; effektiv, mehr wie Nichtjuden zu werden. Ob dies ein Versuch des demographischen Genozids war oder bloß wohlwollende Assimilation, ist müßig angesichts dessen, daß es in jedem Fall dazu geführt hätte, daß die Zahl der Synagogen in Europa schwindet, ein Szenario, das damals für jeden Juden unerträglich war, der sich als solcher identifizierte.
Nehmen wir jedoch an, daß MacDonald recht damit hat, daß einflußreiche Juden nun schon seit vielen Jahren Demoskrieg gegen weiße Populationen geführt haben. Nehmen wir auch an, daß Israel als eigenes nationalistisches Staatswesen separat von der jüdischen Diaspora allermindestens nichts gesagt hat, wenn Juden den Davidsstern oder Israels Namen in ihrem Demoskrieg gegen Weiße benutzen. Warum sollten weiße Nichtjuden angesichts dieser beiden Punkte nicht ihrerseits Demoskrieg gegen ihre jüdischen Peiniger führen? Warum sollte man nicht mindestens eine Pistole zu einer Schießerei mitnehmen? Wäre das nicht die sicherste Wette für das Überleben?
Im Demoskrieg-Modell wird der jüdische Einfluß, ob in New York oder Tel Aviv, in derselben Weise als Bedrohung betrachtet, wie die meisten Juden sich von weißem Ethnozentrismus bedroht fühlen, ob in Island oder in Utah. Daher spielt es keine Rolle, wo man den Feind trifft, solange man ihn trifft. Solch eine Einstellung ergibt Sinn. Lassen Juden sich jemals von der Geographie davon abhalten, weiße nichtjüdische Populationen zu zersetzen? Natürlich fördern sowohl linke Juden als auch konservative Neocon-Juden energisch nichtweiße Einwanderung und rassische Vielfalt in traditionell weißen Heimatländern. Israel scheint das ebenfalls zu tun, wenn auch in geringerem Ausmaß. Angesichts des offensichtlichen Doppelstandards dieser Leute und dessen, daß fast niemand von ihnen auf dieselben demographischen Veränderungen in Israel drängt, werden die Vorteile einer harschen Verurteilung oder Bestrafung Israels, wann immer es oder seine jüdischen Bürger seine arabischen oder nichtjüdischen Minderheiten mißhandelt, klar. Es schadet ihnen und zwingt sie, Ressourcen defensiv zu verwenden statt offensiv. Genug Demoskrieg gegen die Juden, und der Spieß könnte in den größeren Kulturkämpfen gegen die Juden umgedreht werden.
Trotz dem gibt es Nachteile, wenn Weiße Demoskrieg gegen die Juden führen. Zum einen ist es der bevorzugte Kampf der Juden, und ich frage mich, ob wir Weißen darin so gut wären wie sie. Juden sind, so scheint es, die größten Propagandisten der Geschichte. Sie haben eine echte Energie dafür, ungeachtet dessen, ob sie lügen oder die Wahrheit sagen. Das kann es einem bringen, daß man angeboren stammesverbunden ist und einen hohen verbalen Durchschnitts-IQ hat. Die Frage geht also dahin: ist totaler Demoskrieg ein Kampf, den Weiße gewinnen können? Angesichts dessen, daß so viele Weiße eine Schwäche für Altruismus und Xenophilie haben (zwei sehr christliche Wesenszüge, könnte ich hinzufügen), habe ich meine Zweifel. Aber wer weiß?
Ein weiterer Nachteil ist, daß Demoskrieg offen gesagt unehrlich ist. Es ist unehrlich, wenn Juden vorgeben, daß ihnen etwas an Nichtweißen liegt, wenn sie für Globalismus und offene Grenzen werben, wo sie doch in Wirklichkeit nur nichtjüdische Nationen sicherer und lukrativer für sich selbst machen wollen. Es ist ebenfalls unehrlich, wenn weiße Nationalisten Geschrei um die unterdrückten Palästinenser machen, wenn sie dieselben Palästinenster genauso schnell aus traditionellen weißen Heimatländern deportieren würden, wenn sie könnten.
Es gibt auch die Frage, die in der juden-erwachten dissidenten Rechten selten gestellt wird: Behandeln die Israelis Araber besser, als Araber andere Araber behandeln? Ich würde vermuten, daß sie das tun, angesichts des hohen Ausmaßes von Armut, Gewalt, Krieg, Unterdrückung und Frauenfeindlichkeit, das in der arabischen Welt existiert und immer existiert hat. Falls das so ist, sollten wir uns dann nicht über arabische Nationen mehr beschweren als über Israel? Weiters: wenn die Araber von Haus aus so gewalttätig und zerstörerisch sind, warum sollten wir überhaupt etwas mit ihnen zu schaffen haben? Es ist nicht so, als hätten die Araber exzessive Liebe für Weiße übrig. Was haben Weiße davon zu gewinnen, daß sie sich ihrer Sache annehmen, wenn wir eigene Probleme haben?
Hier ist ein Gedankenexperiment, das diese schwarze Pille weniger schwarz machen könnte: Man kann argumentieren, daß die chinesische Regierung die Falun Gong, die Tibeter und die moslemischen Uiguren unterdrückt. Wie viele dieser Gruppen erwähnen Leute in der dissidenten Rechten so oft, wie sie die Palästinenser erwähnen? Die Antwort ist natürlich Null. Warum? Weil die Chinesen keine Juden sind. Falls es eine elegantere Antwort gibt, würde ich sie gern hören.
Ich habe eine persönliche Abneigung gegen Demoskrieg, das ist wahr. Wie die Israelis die Palästinenser behandeln, steht nicht schrecklich weit oben auf der Liste meiner Sorgen (besonders wenn die südafrikanischen Schwarzen heutzutage Weiße weit schlimmer behandeln). Wenn also prominente Leute in der dissidenten Rechten sich gegen israelische Menschenrechtsverletzungen aussprechen, während sie zu den Mißhandlungen stumm bleiben, die die Palästinenser begehen, dann tendiere ich zum gedanklichen Abschalten. Solche Erklärungen kommen mir ein bißchen unaufrichtig vor. Auf der anderen Seite sind die Juden selbst unaufrichtig, wenn sie sich über Sklaverei, Jim Crow und „white supremacy“ beschweren, wo sie in Wirklichkeit nur die weiße Zivilisation um eine schwarze Person nach der anderen kaputtmachen wollen. Heuchelei heißt das Spiel, wenn man Demoskrieg spielen möchte. Ist es also vielleicht doch das Richtige, Israel wegen der Palästinenser zu Rede zu stellen?
Diaskrieg
Trotzdem mehrere Dinge dafür sprechen, ist Diaskrieg die riskantere Strategie, nachdem sie weniger hart an die Judenfrage herangeht. Ihre zugrunde liegende Annahme ist, daß weiße Nationalisten und jüdische Nationalisten letztendlich auf diesem Planeten koexistieren können – vorausgesetzt, daß sie zum Großteil innerhalb der Grenzen ihrer jeweiligen Nationen bleiben. Dies verschiebt die Achse des Kampfes von Nichtjude versus Jude wie im Demoskrieg-Modell zu Ethnonationalismus versus Globalismus. Nachdem beide Modelle an anerkannten weiß-nationalistischen Grundsätzen festhalten und doch sich wechselseitig ausschließende Verhaltensweisen bewerben, muß diese Verschiebung so umfassend und mit so viel Objektivität wie möglich betrachtet werden.
Falls die Geschichte dem Demoskrieg-Modell recht gibt, dann wird Diaskrieg im Desaster für Weiße enden. Dies wird dem ähneln, wie Zar Nikolaus II und seine Regierung die Absicht und die Fähigkeiten der Bolschewiken und anderer linker Aufwiegler am Vorabend der Russischen Revolution tragisch unterschätzten. Eine Seite führte eine maßvolle Polizeiaktion durch, während die andere einen totalen Revolutionskrieg führte. Ich muß zugeben, daß es mich entsetzt, mir eine Zukunft in dreihundert Jahren vorzustellen, wo kaum noch Weiße in Westeuropa und Nordamerika übrig sind, während immer noch Zig Millionen Juden in Israel tanzen und „Hava Nagila“ singen. Es könnte gut sein, daß Demoskrieg trotz seiner Schwächen der beste Weg ist, um das zu verhindern. Aber es macht mir Sorge, weil er die Wahrheit unterdrücken muß, um effektiv zu sein. Die Wahrheit hat so eine Art, schließlich an die Oberfläche der Geschichte zu blubbern und diejenigen zu bestrafen, die sie ignorieren.
Die Hauptattraktion von Diaskrieg ist für mich seine philosophische Konsistenz. Ein ernsthafter Ethnonationalist darf nirgendwo gegen Ethnonationalismus sein. Dies bedeutet, daß die Juden ein Recht haben, in Israel das Sagen zu haben, genauso wie die Japaner ein Recht haben, in Japan das Sagen zu haben, und die Norweger ein Recht, in Norwegen das Sagen zu haben, etcetera. Ein weißer Nationalist beansprucht einfach dieselben Rechte für Weiße in Nordamerika. Greg Johnson argumentiert damit oft in The White Nationalist Manifesto. Diaskrieg hat auch insofern einen rhetorischen Wert, als er die Feinde der Weißen herausfordert, konsistent zu sein, wenn sie den weißen Nationalismus verdammen möchten. Wenn weißer Nationalismus unmoralisch ist, dann muß jüdischer Nationalismus ebenfalls unmoralisch sein… sofern man nicht die heuchlerische Position einnimmt, ein jüdischer Supremat zu sein. Einem solchen logischen Würgegriff zu entkommen, würde in der Tat eine Menge ungebührliches Winden erfordern.
Ein großer Verfechter dieses Systems ist Vox Day. Trotzdem er ein Rasserealist ist, der Probleme mit dem weißen Nationalismus hat, spricht Day oft darüber, daß „der wahre Kampf Nationalism gegen den globalen Imperialismus heißt“, wie er es kürzlich ausdrückte. Day wird nicht zögern, Juden als Juden zu kritisieren, wenn sie den Globalismus unterstützen. Gleichzeitig unterstützt er standhaft israelische Nationalisten als Waffenbrüder in der dissidenten Rechten. Sicherlich hat der Diaskrieg seine Macken, die auszubügeln sind – zum Beispiel könnte streitbarer ethnischer Nationalismus kritische Rollen in vielen Kriegen der Vergangenheit gespielt haben – aber durch seine ideologische Genauigkeit wie von Vox Day ausgedrückt, gepaart mit seinen jüngsten Erfolgen im nationalistischen Osteuropa ist er schwer zu widerlegen.
Weiters gibt es den offensichtlichen Vorteil, Israel gedeihen zu lassen, sodaß die Diaspora-Juden, wenn wie unvermeidliche Götterdämmerung zwischen Links und Rechts stattfindet – komplett mit fliegenden Walküren, Ringen der Macht und singenden fetten Damen – etwas haben, wo sie hingehen können. Sie werden in der dissidenten (und sehr weißen) Rechten bereits frostig aufgenommen und werden gegenwärtig aus einer zunehmend anti-weißen Linken gedrängt, die sie als weiß betrachtet (oder schlimmer noch als Juden). Wenn die Mitte schließlich nicht mehr hält, wie es in jeder polarisierten Gesellschaft so sein muß, dann wird die Mehrheit der Diaspora-Juden erkennen, daß sie keine dauerhafte Heimat außerhalb Israels haben. Wenn Israel auch nur einigermaßen in der Lage ist, die aufzunehmen, werden sie dorthin gehen. Falls nicht, dann wird die Diaspora umso härter kämpfen, um ihren Platz unter den Nichtjuden zu behalten – was wir als weiße Nationalisten sicherlich nicht wollen.
Es gibt einen Präzedenzfall dafür. Wiederum am Vorabend der Russischen Revolution schauten viele russische Juden auf Zionisten als Verräter herab, die sich vor ihren Pflichten in der Revolution drücken wollten. Alexander Solschenizyn hat in Kapitel 47 seines vor kurzem übersetzten historischen Romans March 1917 (Node III, Part 1 seines Werks The Red Wheel) eine Szene, die das darstellt. Weiters war es kein Geheimnis, daß die Bolschewiken die Zionisten extrem gering achteten. Leon Trotzki bezeichnete laut Louis Rapoport in seinem Werk von Stalin’s War Against the Jews von 1990 einst den Begründer des Zionismus, Theodor Herzl, als „abstoßende Gestalt“ und „schamlosen Abenteurer“. Bedenkt, daß dies mehrere Jahrzehnte vor der Gründung Israels war. Der Zionismus war 1917 immer noch ein Luftschloß.
Dies erhebt eine interessante Frage: Wären die Juden Rußlands so von ganzem Herzen auf den falschen Gott des Kommunismus hereingefallen, wenn es einen blühenden jüdischen Ethnostaat gegeben hätte, der sie lockte? Sie waren sicherlich nicht glücklich mit dem Zaren und fühlten sich bei der russischen Masse nicht allzu wohl. Ich würde behaupten, ja, das Vorhandensein Israels hätte weit mehr Juden aus Rußland und weg vom Kommunismus gelockt. Als Beweis biete ich an, daß Israel genau das während der Chruschtschow- und Breschnew-Jahre tat. Laut Rapoport hatte der Antisemitismus nach Stalins Tod ein Comeback in der Sowjetunion. Trotzdem das milder war als der Antisemitismus der Zarenzeit, ließ er das „Refusenik“-Phänomen entstehen und veranlaßte Hunderttausende Juden zur Auswanderung, wovon die meisten nach Israel strebten.
Stellt euch Hunderttausende Juden vor, die aus den Vereinigten Staaten auswandern… alles, weil sie einen Ort haben, der sie aufnehmen wird.
Es scheint, daß der Demoskrieg attraktiv ist, weil er weißen Nationalisten den vollständigen Sieg über die Juden verspricht. Gleichzeitig jedoch hilft er den jüdischen Demoskrieg gegen Weiße zu rechtfertigen und riskiert dadurch die vollständige Niederlage. Zu seinem logischen Extrem geführt, versperrt er sozusagen die Türen des Oktagon und läßt nur den Sieger lebendig herauskommen. Auf der anderen Seite läßt Diaskrieg jene Oktagon-Türen unversperrt und erleichtert potentiell die Krise, indem er den Schwerpunkt zu einem universalen Ethnonationalismus verschiebt statt zu einer kriegerischeren Einstellung „Ethnonationalismus für mich, aber nicht für dich“. Dieser Plan ist sicherlich elegant, wird aber nur funktionieren, wenn Elemente auf beiden Seiten aktiv auf eine friedliche Lösung unserer gegenwärtige Probleme drängen. Ich weiß, daß es Elemente auf der weiß-nationalistischen Seite gibt, die das tun… weil ich einer davon bin. Ob eine kritische Masse von Juden genauso empfindet, wird man noch sehen müssen.
Demoskrieg und Diaskrieg exemplifizieren die zwei Großen Wahrheiten, wie von Niels Bohr beschrieben. Sie sind das jeweilige Gegenteil zueinander, und sie sind nicht trivial. Ich hoffe, daß dieser Essay gezeigt hat, wie verwirrend es ist, eine oder beide dieser Wahrheiten zu Trivialitäten zu reduzieren – und auch, wie wichtig das ist. Natürlich könnten wir darauf warten, daß die Geschichte das für uns tut. Bis dahin könnte es jedoch zu spät sein.