Es war im Jahre 2009, als die Bundesrepublik die niedrigste Wahlbeteiligung seit ihrem Bestehen zu verzeichnen hatte. Während es zu Blütezeiten des Demokratieglaubens im Land noch über 90 % der Wahlberechtigten an die Urne zog, machten sich 2009 nur noch knapp über 70 % der volljährigen Staatsbürger auf den Weg ins Wahllokal, Tendenz sinkend. Worin liegt der Wert einer Demokratie, wenn sich fast ein Drittel der Bevölkerung nicht dazu zwingen kann, ein Kreuzlein neben den Namen ihrer Lieblingspartei zu setzen? Ja, vielleicht war es gar so schlimm, dass Millionen von Menschen in Deutschland nicht annähernd konform gingen mit einer der zur Wahl stehenden Parteien. Wäre das der Fall gewesen, wäre der Glaube an die Demokratie schneller gestorben, als er es ohnehin schon tut. Denn eine Herrschaft des Volkes kann ja nichts wert sein, wenn das Volk die 5 Minuten, in denen es seine Macht ausüben kann, einfach mit anderen Beschäftigungen verbringt. Also musste natürlich schnellstmöglichst eine Lösung her… Ob die gefunden wurde, das bleibt offen. Tatsache ist jedoch, dass bei der darauffolgenden Bundestagswahl im Jahre 2013 eine neu gegründete Partei die Bühne betrat und die Wahlbeteiligung wieder stieg, und in der Wahl danach konnten wieder Dreiviertel aller Wahlberechtigten an die Urne geködert werden. Eine Partei, die anderes sein wollte, als die altbekannten. Allerdings auch anderes, als die nach Veränderung rufenden linken Parteien. Sie wollte eine wahre Alternative sein: und so war sie geboren, die Alternative für Deutschland.
Besonderen Aufwind bekam die AfD im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 – Millionen von empörten Bürgern flüchteten 2017 vor den Flüchtlingen in die Wahllokale, um etwas zu tun, was in ihren Augen das Weltgeschehen ändern würde – die AfD wählen. Die Ritter in blau spendeten diesen Millionen Volksgenossen Hoffnung, sie liessen sie in dem Glauben, dass sie nun tatsächlich das Ruder in die Hand nehmen würden und Deutschland wieder deutsch machen würden. Oh, welch fataler Irrtum! Wer den Predigern der AfD einmal zuhört, ohne genau hinzuhören, was sie wirklich damit ausdrücken wollen, der könnte tatsächlich meinen, dass sie diesem Land Gutes wollten. Schliesslich sprechen sie von deutschen Werten und wollen gegen eine Überfremdung vorgehen. Sogar gegen den Genderwahn sprechen sie sich an der einen oder anderen Stelle aus! Doch wer einmal das gehoben-bürgerliche Gerede der Partei genau unter die Lupe nimmt, erkennt in den selbsternannten Rettern Deutschlands einen Giftköder, der, wenn das Volk anbeisst, seinen Fang auf das gleiche Schiff hievt, auf dem auch all jene landen, die in den Köder der Sozialdemokratie, der Grünen oder der Christlichen Union bissen.
All das erreicht die AfD auf widerwärtigste Art und Weise. Wer erkannt hat, was die angebliche Alternative wirklich in Deutschland sieht, weiß, dass es nur wirtschaftlicher Wohlstand ist. Das Blut, das all das geschaffen hat, was wir Deutschland nennen, ist ihnen völlig gleich. Das zeigt sich schon in ihrer immerwährenden Forderung nach Integration. Sie wettern gegen den Islam, wo immer sie können, allerdings wettern sie damit gegen eine Religion, die unseren Werten vom Grunde auf ähnlicher ist, als die Werte, die die AfD vertritt. Jede Vergewaltigung, jede Massenschlägerei, jede Messerstecherei – in den Augen der AfD ist in jedem einzelnen Fall der Islam schuld. Hätten sich die schuldigen Migranten nur mal besser integriert, dann wäre das nicht passiert!
Die AfD und mit ihr alle vergleichbaren Parteien und Bewegungen, auch in Österreich und anderen Staaten, lässt das Volk im Glauben, dass die ansteigende Gewaltkriminalität durch die Migranten eine Frage der Konfession wäre. Die Wahrheit ist jedoch eine völlig andere: Tatsächlich benehmen sich zahlreiche Einwanderer aus islamisch geprägten Ländern hier in Deutschland ganz und gar nicht so, wie es der Islam als Religion vorschreibt. Sie saufen, begehen Verbrechen unter Alkohol- oder anderem Drogeneinfluss, und das, obwohl dieses Verhalten im Islam verboten ist. Hinzu kommt, dass auch fremdrassige Migranten aus christlichen Gebieten einen Hang zur Gewaltkriminalität zeigen: Eritrea beispielsweise beherbergt gleich viele Christen wie Muslime, Äthiopien ist stark christlich geprägt. Und dennoch begehen diese Christen die gleichen Straftaten wie Muslime aus anderen Nationen. Es liegt auf der Hand, dass der Islam nicht schuld ist an den Folgen, die uns die Migration bringt. In diesem Punkt leitet uns die AfD fehl – die Quelle des Übels muss woanders liegen.
Ebenfalls gerne in den Kreisen der AfD zu hören ist die Erklärung, dass der Kulturkreis schuld an dem Gewaltpotential der Migranten sein. Zweifelsohne naheliegender, als der Versuch, die Unstimmigkeiten konfessionell zu erklären. Wenn auch das kulturelle Umfeld Einfluss auf den Menschen nimmt, ist es doch am Ende immer noch der Mensch selbst, der diese Kultur schuf und prägt. Kultur lässt sich als Abbild des Seelenlebens eines Volkes oder einer Rasse beschreiben – nie kann ein fremdartiges Blut deshalb vollkommen in einen neuen Kulturkreis, ja gar in ein neues Volk aufgenommen werden, es widerspricht ihm innerlich. Und genau an diesem Punkt scheitert der Integrations- und Assimilationsgedanke der AfD: die besten Migranten sind aus ihrer Sicht jene, die ihre naturgegebenen Lebensweisen vollkommen aufgeben und sich den «deutschen Werten» unterordnen. Diese deutschen Werte, von der die Partei spricht, sind keineswegs die urdeutschen Werte von Ehre, Gerechtigkeit und Pflichterfüllung, sondern die Werte der Bundesrepublik Deutschland. Der perfekte Deutsche aus Sicht der AfD kann also ein Kongolese sein, der mit vollem Herzen das Grundgesetz, also Menschengleichheit und Wirtschaftsfreiheit verteidigt.
Der biologische Kern Deutschlands und alles, was damit einhergeht, ist der AfD vollkommen egal. Gleich dem Vorgehen der anderen Regierungsparteien führt dasjenige der vermeintlichen Alternative ebenso zum schleichenden Tod des Volkes. Man stelle sich einen Krug voller Gift vor, das einen umbringt, sobald das Gefäss ganz ausgetrunken ist. Statt ihn mit einem Schluck zu leeren, trinkt die AfD langsam und genüsslich aus dem Todeskrug: das ist die kontrollierte Migration, von der die AfD spricht. Sie lässt Deutschland vom selben Gift trinken wie alle anderen Parteien und rühmt sich damit, dass sie es uns schleichend einflößt und uns besonders lange leiden lassen will.
Stellen wir uns einmal vor, was gewesen wäre, wenn die AfD nicht als Rettungsboot bei der vergangenen Bundestagswahl gewirkt hätte: wütende Menschen hätten keine wählbare Alternative zu jenen gehabt, die zugeließen, was durch die Migrationskrise mit Deutschland geschehen ist. An diesem Punkt wäre die Demokratie als Ganzes für sie gescheitert, die Lösung müsste ausserhalb des herrschenden Systems gefunden werden. Millionen wären ohne Hoffnung in das System, Millionen würden den Drang verspüren, etwas zu verändern. Ohne demokratische Alternative würden völlig andere Strömungen nach und nach wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken – wohl auch völkische.
Ebenso hätte sich die Empörung des Volkes in manchen Kreisen zu Gewaltbereitschaft gesteigert, denn wem nicht geholfen wird, der hilft sich selbst. In Deutschland würden wieder Zustände herrschen, die mit denen der Weimarer Republik vergleichbar sind, die Regierung würde am laufenden Band scheitern, und selbst die, die noch an die Demokratie geglaubt hatten, würden diesen Glauben im Angesicht von Straßenschlachten und Repressionen verlieren. Unkontrollierbare Zustände würden herrschen und die BRD würde riskieren, das Schicksal des Unterganges zu erleiden. Doch sie hatte Glück! All das ist nicht geschehen! Weder Revolten noch Strassenschlachten sind aus Volkes Zorn gewachsen, erst recht ist keine große völkische Bewegung hervorgegangen, die der Bundesrepublik das Handwerk hätte legen können. Schließlich gab es ja eine Alternative auf der langen Liste der Parteien, die man wählen könnte. Gauland regelt das schon, man braucht nicht selbst zu handeln, wenn man ganz einfach die AfD wählen kann.
Die Hoffnung eines deutschen Deutschlands unter der AfD verweht wie trockenes Laub, wenn man einmal das wahre Gesicht der Partei erkannt hat. Und das ist nicht einmal schwer! Schließlich sprechen sie ganz offen und ehrlich von all dem, was sie erreichen wollen. Ihr Deutschland ist ein Deutschland der Demokratie und des Liberalismus – beides längst verankerte Gedankenkonstrukte, von denen wir genau wissen, was sie diesem Land und der Welt angetan haben. Ihr Deutschland ist ein Deutschland der assimilierten Migranten – und zwar nicht nur derer, die sich auch blutsmässig in das deutsche Volk einfügen können. Ihr Deutschland kennt keine stolze Geschichte und keine Ahnen, es kennt nur den Schwur auf ein Grundgesetz, das uns von Feinden geschenkt wurde. Wenn die AfD über unsere Geschichte spricht, dann spricht sie von Vogelschiss und dunklen Zeiten, dann spricht sie von Verantwortung und Schuld und niemals von alten Heldentaten und Mythen, nicht von Vorbildern und grossen Schlachten. Besonders deutlich macht dies Gauland, der im Bundestag davon sprach, dass wir als Deutsche aufgrund unserer Geschichte bereit sein sollten, für Israel zu sterben.
Deutsches Blut ist diesem Prediger der AfD weniger wert als der Staat Israel! Israel, ein Staat, der Kriege treibt, Kinder mordet und mitverantwortlich für jene Unruhen ist, die überhaupt erst so viele Flüchtlinge zu uns treiben. Die AfD paktiert mit dem Bazillus und hetzt gegen das Fieber, das dieser hervorruft. Die Zwiespältigkeit der Alternativpartei ist, so wie dieses Beispiel zeigt, kaum zu überbieten.
Mit der sogenannten Alternative für Deutschland hat das bestehende System einen weiteren Lakaien an seiner Seite, der das Volk im Glauben lässt, demokratisch etwas gegen die im Land herrschenden Missstände tun zu können. Und das, obwohl eben all diese Missstände in der Demokratie selbst entstanden oder gewachsen sind! Gezielt zieht die AfD Wähler und Anhänger an, in dem sie sich patriotischer bis hin zu nationalistischen Ausdrucksformen bedient. Sie lässt den Zorn der Menschen aufflammen und lenkt ihn in eine demokratisch-zahme Richtung.
Einstmals versteckte sich derselbe Rattenfängergeist im Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit in den grossen marxistischen Bewegungen: damals wie heute spricht er Probleme an, um Menschen für sich zu gewinnen, und lenkt sie weit von der eigentlichen Lösung dieser weg. So wie die roten Arbeiterbewegungen die berechtigte Kapitalismuskritik nutzten, um auf den Mittelstand zu hetzen und einen Klassenkampf zu entfachen, ohne dem Börsen- und Zinskapital auch nur ein Haar zu krümmen, so hetzt die AfD über den Islam und fremde Kulturen. Niemals aber erwähnt sie die wahren Verursacher der Überfremdung – und niemals die wahre Natur der Dinge. Wäre die AfD in Deutschland an der Macht, sagen wir gar an der totalen Macht, so würde sie sich nach wie vor auf den Werten des Grundgesetzes bewegen. Individualismus statt Volksgemeinschaft, Wirtschaftswachstum statt Volkswohl, so sähe es nach wie vor in Deutschland aus. Der Idealbürger unter der AfD ist ein klassischer umerzogener Deutscher oder ein zum Arbeitstier integrierter Fremder, konsumiert und der Kapital erbringt. Im tiefen Inneren unterscheidet sich die AfD in ihrem Werteverständnis noch nicht einmal vom Marxisten: auch für sie gelten nur materielle Werte, auch sie kennt den Wert des Volkes nicht. Wir können mit Gewissheit sagen, dass die AfD vom Grunde aus ein Volksfeind und somit auch ein politischer Feind ist. Nicht nur das, sie ist gar von besonders übler Natur, da sie im Gegensatz zu anderen Parteien nicht offen und ehrlich ausspricht, dass sie den Tod des Volkes will! Sie ist nicht nur Feind, sie ist auch Lügner!
Es ist überaus wahrscheinlich und darüber hinaus auch erwünscht, dass dies auch AfD-Sympathisanten zu Ohren bekommen. Und diese werden vermutlich empört reagieren, wenn sie nicht sogar schockiert sind. Doch dazu besteht kein Anlass. Es sind nicht die Wähler und auch nicht die gutgläubigen Anhänger der AfD, die wir hier anfeinden und als Volksfeinde bloßstellen wollen, sondern der Kern der Partei selbst. Wir wollen niemanden diffamieren, der sich der AfD noch nahe fühlt, dennoch in seinem Herzen für Deutschland steht. Doch diesen Leuten sei gesagt, dass sie sich mit der AfD im Bundestag den Teufel ins Haus holen. Die AfD stellt genau so wenig eine Rettung für das nationale Deutschland dar, wie die Linke für das soziale Deutschland.
Die völkische Weltanschauung weist den einzigen Weg, das ganze Deutschland zu dem werden zu lassen, was es aus seiner Natur heraus sein muss. Und diese Weltanschauung findet, entgegen vereinzelten Meinungen, in der AfD keinen Platz, auch nicht im Flügel. Das zeigt selbst Höcke, wenn er von der dunklen Vergangenheit Deutschlands spricht, die ja bitte nie wiederkehren darf. Er zeigt es alleine schon durch die ernstgemeinte Mitgliedschaft in einer Partei, in der Freimaurer wie Meuthen und andere antivölkische Elemente Platz finden, die wir an dieser Stelle nicht beim Namen nennen müssen. Also löst euch los von der verlogensten aller verlogenen Parteien, folgt nicht demselben Geist, der euch einst schon im roten Gewand der Bolschewiki irreleiten wollte – brecht mit der AfD!
Das Verwaltungsprinzip der BRD war von Anfang an die Spaltung. Jeder mag selber nachforschen oder einfach nur Wikipedia lesen. Nachdem die von Geheimdienstlern und Kontaktleuten getragene NPD ausgelutscht ist und nur noch auf kommunaler Ebene Mandatsträger hat, wurde 2013 die AfD gegründet und gründlich zum Prügelknaben aufgebaut, obwohl die Vorläuferaktivitäten von konservativen Professoren an Hochschulen ausgingen. Man könnte fast meinen, die CDU und die CSU steckten dahinter, um die abwandernden Wähler in einem gärigen Haufen vor einem stinkenden Stimmensammelbecken zu vereinen.
Lobbyisten sind genauso überflüssig wie alle politischen Parteien, weil sie direkt gewählte Mandatsträger verbiegen. Parteilisten für Zweitstimmen sind sinnfrei. Aus gefälschter Geschichte und aus frei erfundenen Ideologien wurde im 19. Jahrhundert ein Politiktheater entwickelt, das sich Demokratie nennt, aber keinen Volkswillen kennt.
Ein Parteivorstand entscheidet über Parteipolitik. Koalitionsverhandlungen machen Wählerwillen zunichte. Statt das gesamte Parlament mit Regierungsverantwortung zu betrauen, gibt es Regierung und Opposition. Was für eine Verschwendung von Steuergeldern das doch ist! Gäbe es nur Direktkandidaten, wären diese allein ihren Wahlkreisen rechenschaftspflichtig und würden bei jämmerlichem Versagen jederzeit fristlos ersetzt! Ihren Nachfolger müssten sie dann ehrenamtlich einarbeiten. Das wäre dann nämlich die Direktkandidatin oder der Direktkandidat mit den zweitmeisten Stimmen.
Führende AfD-Politiker sind keine Amateure mehr. Einige haben 2013 bereits Jahrzehnte politischer Arbeit hinter sich gehabt. Mir scheint, dass etliche von diesen ganz bewusst provozieren, weil sie genau wissen, worauf Linke anspringen, so wie sich gereizte hungrige Hunde auf Knochen stürzen. Bernd Lucke, der erste Parteisprecher, gab sich vergleichweise brav und moderat, selbst wenn er von Provokateuren körperlich angegriffen wurde. Er trat 2015 aus der AfD aus. Viele Mandatsträger haben Berufe ausgeübt, die fortlaufend das Reden vor Gruppen oder das Schreiben für große Leserschaften verlangen. Im Politiktheater wird laufend ausgelotet, was welche Folgen hat.
Eine Anekdote
Vom 10. bis 17. August 1969 versammelten sich täglich zwischen 110.000 und 150.000 komplett verrückte Zeitgenossen in Nürnberg-Langwasser, um sich auf 1000 Jahre Frieden zu freuen. Die Wortwahl war eine hämische Spitze gegen die Nationalsozialisten, die auf dem gleichen Gelände von 1933 bis 1938 auf ihren Reichsparteitagen ebenfalls von 1000 Jahren fabulierten. Es berührt mich seltsam, dass nur 31 Jahre dazwischenliegen.
„Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“, wusste Alexander Gauland zu berichten. Zur Belohnung gab es in 2021 den komischen Comic, gestaltet von faschistischen Antifaschisten: „Vogelschiss“.